"Da Sein" - Seelsorge

Christliche Haltung und Motivation …

… ist eine der Grundlagen, die antonius von Anfang an auszeichnet. „Zur Ehre Gottes und zur Linderung der Not …“, heißen die ersten Worte der Stiftungsurkunde, die Frau Maria Rang schon im Jahr 1902 so verfasst haben wollte.

„Aber“, – um noch eine andere starke Frau zu zitieren, die ähnlich Frau Rang durch und durch christlich, aber zugleich auch sehr eigenständig und kritisch denkend war, Worte, die die evangelische Theologin Dorothee Sölle in einem Brief an ihre Enkelkinder hinterließ, „aber – organisierte Religion hin, organisierte Religion her – ich wünsche mir, dass ihr alle ein bisschen fromm werdet. Vergesst das Beste nicht! Ich meine damit, dass ihr Gott manchmal lobt, nicht immer – das tun nur Schwätzer und Höflinge Gottes -, aber doch manchmal, wenn ihr sehr glücklich seid, sodass das Glück ganz von selbst in die Dankbarkeit fließt und ihr „Halleluja“ oder das große Om der indischen Religion singt. Eins von euch, ich glaube, es war Caroline, hat mal beim Besuch einer scheußlichen Kirche, in die wir euch bei Reisen schleppten, trocken gesagt: „Ist kein Gott drin“. Genau das soll in eurem Leben nicht so sein, es soll ‚Gott drin sein‘, am Meer und in den Wolken, in der Kerze, in der Musik und natürlich in der Liebe.“

Bei antonius soll jeder seinen Platz und seinen Weg im Leben finden. Und dabei unterstützen wir einander. Durch Beziehungen miteinander entwickeln wir uns weiter und können so auch ein Stück Welt besser machen. Darum könnte man sämtliche Aktivitäten im Rahmen der „Seelsorge“ besser unter der Überschrift „Dasein“ sammeln. Dass immer jemand da ist, das ist bei antonius ein echtes Qualitätsmerkmal überall im Alltag. Und in der Bibel ist „Dasein“ zugleich der wichtigste Name für Gott: Als „Ich bin da“ stellt Gott sich den Menschen vor. „Ich-bin-der-der-da-ist“ ist Gottes Name.  Durch Impulse, Feste, Gottesdienstfeiern und Begegnungen können einzelne Menschen „zu sich selber finden“. Und wir können erleben und uns bewusst machen, was uns als Menschen zuinnerst verbindet. „Dasein“ will dazu einen Beitrag leisten, dass wir – unabhängig von Alter, Herkunft, Erziehung, Religion, … – das uns alle Verbindende bemerken, spüren, feiern, ehren. So „vergessen wir das Beste nicht!“